Brennt Getreidesilo [Stichworterhöhung FEU 5]

bestätigtes Feuer in der Trocknungsanlage der HaGe Nord in Brunstorf

Am Montag brach kurz nach 13 Uhr ein Brand im Bereich der Trocknungsanlage des ca. 37 Meter hohen Siloturms der HaGe Nord in Brunstorf aus, wozu zunächst nur die FF Brunstorf, FF Schwarzenbek und FF Worth alarmiert wurden. Die genaue Ursache für die Entstehung des Brandes ist nicht bekannt, könnte aber in Zusammenhang mit der Trocknung von bereits eingelagertem Raps stehen. Erste Löschmaßnahmen im Innenangriff im unteren Bereich des Turms sowie aus der Drehleiter (ca. 30 Meter Höhe) der FF Schwarzenbek zeigten leider kaum Wirkung. Hinzu kam erschwerend, dass die Steigleitung im Turm während des Innenangriffs platze und Schläuche im Treppenhaus verlegt werden mussten. Zudem breitete sich der Brand durch Wind und die Kaminwirkung des Turms schnell vom vierten bis unters Dach aus.

Um ca. 14:15 Uhr wurde dann von der Einsatzleitung auf Stichwort FEU 5 erhöht (FEU5 = 5 Löschzüge) und diverse Einsatzkräfte aus dem Herzogtum Lauenburg nachalarmiert, u.a. auch die FF Dassendorf um 14:22 Uhr. Schon von Weitem war trotz Regens eine dunkle Rauchwolke über Brunstorf zu sehen, weswegen auch eine NINA Warnmeldung von der IRLS ausgegeben wurde. Es schlugen Flammen aus dem oberen Stockwerk des Turms. Die nachalarmierten Einsatzkräfte sammelten sich zunächst zwecks Aufgabenverteilung und Bildung von Einsatzabschnitten am Holzhof in Brunstorf.

Zunächst wurde durch die FF Dassendorf und FF Hamwarde eine Löschwasserversorgung zum mehrere Hundert Meter entfernten Dorfteich aufgebaut, die im weiteren Verlauf des Nachmittags auf 3 B-Schlauchleitungen erhöht wurde. Der Hydrant auf dem Gelände der HaGe konnte den hohen Wasserbedarf nicht decken. Ebenfalls wurde das Teleskopmastfahrzeug (TMF) mit 53 Meter Rettungshöhe samt Abrollbehälter Schaum der Berufsfeuerwehr Hamburg nachgefordert. Unterdessen wurde von Zeit zu Zeit mit einer Drohne die Wärmesignatur des Turms geprüft.

Als der Teleskopmast (TMF) der BF Hamburg am Turm in Stellung gebracht war, wurde vom LF der FF Dassendorf und dem TLF der FF Geesthacht über 4 B-Leitungen Wasser mit Schaummittel eingespeist und aus dem unbesetzten Korb des TMF über 2 MIttel-/Schwerschaumrohre direkt ins oberste Stockwerk des Turms abgegeben. Später als das Schaummittel zur Neige ging, wurde der Abrollbehälter-Schaum dazwischen geschaltet. Das LF der FF Schwarzenbek speiste währenddessen Wasser-Schaumgemisch an der eigenen Drehleiter ein, die mit Korbbesatzung gezielt in die unteren Stockwerke des Turms Schaum abgab, um die Flammen zu ersticken. Die mitalarmierte Drehleiter der FF Geesthacht kam nicht zum Einsatz.

Ein an das Silo angrenzendes Heizöllager mit rund 8.000 Litern Öl wurde vorsorglich abgepumpt. Das THW baute im Bereich der Einsatzstelle Umfeldbeleuchtung auf und Kräfte vom DRK und DLRG versorgten die Einsatzkräfte mit einer warmen Mahlzeit und Getränken. Zur Beurteilung der Statik des Turms wurden sogar (Silobau-) Spezialisten aus Dortmund eingeflogen sowie Fachleute des THW zu Rate gezogen.

Im weiteren Verlauf des Einsatzes stellten wir 6 PA-Träger (PA = Pressluftatmer), wovon 2 über die Drehleiter Schaum in den Turm abgaben und 4 in den unteren Bereich des Turms im Innenangriff vorgingen. Gegen 21:30 Uhr rückten weitere 6 PA-Träger der FF Dassendorf nach, die jedoch bis Mitternacht nicht mehr zum Einsatz kamen. PA-Trupps anderer Feuewehren gingen derweil im Innenangriff vor und bekämpften letzte sichtbare Flammen im unteren Bereich des Turms.

Während des Einsatzes war die Dorfstraße zwischen Brunstorf und Worth voll gesperrt. Menschen in der Umgebung wurden aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten und den Bereich zu meiden. Verletzt wurde bei dem Brand glücklicherweise niemand, soweit bekannt. Zeitweise waren am Montag über 200 Einsatzkräfte eingesetzt.

Um ca. 00:40 Uhr verließen wir die Einsatzstelle, die wieder von der FF Brunstorf und FF Geesthacht (OT Grünhof-Tesperhude) zwecks Brandwache übernommen wurde. In der Nacht konnten erneut auflodernde Flammen schnell abgelöscht werden. Am Dienstag und Mittwoch wurden weiterhin Glutnester per Drohne gesucht und von der Drehleiter der FF Wentorf aus mehrere Kernbohrungen am Turm gebohrt um die Innentemperatur an verschiedenen Messpunkten ermitteln zu können. Desweiteren wurde damit begonnen das eingelagerte Getreide aus den Silos zu bergen.


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Einsatzdetails


Einsatznummer: 28-2023
Ort: Brunstorf - Hoge Rade
Eigene Fahrzeuge:
Zusätzliche Fahrzeuge: FF Brunstorf, FF Worth, FF Schwarzenbek, BF Hamburg, FF Geesthacht, FF Hohenhorn, FF Hamwarde, FF Kollow, FF Gülzow, FF Grünhof-Tesperhude, FF Grabau, FF Grove, TEL, LZ-G, Kreisbrandmeister KFV, Drohnengruppe, THW Lauenburg, THW Mölln, RTW, DRK, DLRG Oberelbe, MANV-TEL, Polizei
Einsatzkräfte: 28
Einsatzbeginn: 31.07.2023 14:22
Einsatzende: 01.08.2023 01:05
Einsatzdauer: 10,72 Stunde(n)

Externe Presseberichte


NDR vom 31.07.2023
NDR vom 01.08.2023
Tagesschau vom 31.07.2023
Abendblatt vom 31.07.2023
Feuerwehr Magazin vom 31.07.2023
MOPO vom 31.07.2023
Lübecker Nachrichten vom 31.07.2023
SHZ vom 31.07.2023
Presseportal vom 01.08.2023



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