Neuigkeit
Seminar zur Wald- und Flächenbrandbekämpfung
Heißausbildung zur Bekämpfung von Vegetationsbränden
Am 19.08.2023 haben wir unter der Leitung der Firma FireToolBox ein Seminar zur Wald- und Flächenbrandbekämpfung durchgeführt.
Am Vormittag wurden zunächst in der theoretischen Ausbildung die Grundlagen (u.a. Lagebeurteilung, Löschmittel/Werkzeuge, Brandarten, Gefahren, Planspiel, LACES > Lookout – Beobachter stellen. Anchorpoint – Ankerpunkt. Communication – Kommunikation. Escaperoutes – Fluchtwege. Safetyzones - Sicherheitszone) besprochen, ehe es dann mittags zur praktischen Ausbildung auf ein abgeerntetes Getreidefeld in der Feldmark zwischen Dassendorf und Brunstorf ging.
Hier stellten uns die Seminarleiter Frank und Kai die verschiedenen Werkzeuge vor, u.a. verschiedene Hacken, das Gorgui Multifunktionswerkzeug, das McLeod Tool, verschiedene Feuerpatschen, die Pulaski-Axt und Löschrucksäcke, die Feuerwehren aus aller Welt im Rahmen von Wald- und Vegetationsbränden einsetzen, um Brandschneisen anzulegen und Brände zu bekämpfen.
Dies war sogleich auch die erste Übung auf einem ca. 50-100 Meter langen Stück eine 3-5 Meter breite Schneise auf dem Stoppelfeld anzulegen, über die ein Vegetationsbrand nicht überspringen kann.
Eine zweite Gruppe beschäftigte sich währenddessen mit dem Pump and Roll Betrieb unseres Löschfahrzeuges (LF 20), der Möglichkeit während der Fahrt die im Fahrzeug verbaute Feuerlöschkreiselpumpe mitlaufen zu lassen und Löschwasser abzugeben. Dazu wird auf der Beifahrerseite ein 15 Meter langer D-Schlauch an einem B-Abgang (von B auf D verjüngt) angeschlossen, über 2 Bandschlingen am Fahrzeug befestigt und vor das Fahrzeug geführt, so dass ein Löschtrupp mit einem D-Stahlrohr in Bewegung (bei ca. 5 km/h) Löschwasser auf die Flanke eines Flächenbrandes abgeben kann. D-Schläuche werden verwendet, weil sie samt Wasser 3-4 mal weniger als C-Schläuche wiegen und das Löschwasser sparsam eingesetzt werden kann. Löschtrupp, Fahrer und Einheitsführer verständigen sich dabei über Handzeichen.
Mit Löschfahrzeugen, die nicht die Möglichkeit haben die Feueröschkreiselpumpe während der Fahrt mitlaufen zu lassen, wird die Raupentechnik angewandt. Bis zum Brandereignis vorfahren, Pumpe anschalten und ein Stück ablöschen, ehe das Fahrzeug wieder 10-15 Meter mit abgeschalteter Pumpe vorfährt und der Zyklus von Neuem beginnt.
Außerdem übten wir das progressive Schlauchmanagement (unter Druck gefüllten D-Schlauch abknicken, weiteren D-Schlauch anschließen, ohne Pumpe am stehenden Löschfahrzeug abzuschalten oder Ausgangsdruck zu reduzieren) und wie man D-Schläuche schnell wieder aufnimmt um die Brandstelle zu verlassen.
Nun wurde es heiß, nicht nur aufgrund der eh schon schwülwarmen Temperaturen. Die Seminarleiter steckten kleine Parzellen des Stoppelfeldes in Brand und wir sollten gruppenweise mit den zur Verfügung stehenden Mitteln (20L Löschrucksack, Feuerpatschen, Multifunktionswerkzeuge) die Brandausbreitung lenken und stoppen. Mit vollständiger persönlicher Schutzausrüstung sowie FFP2 oder FFP3 Masken ausgerüstet, konnten wir in kleinen sechser Grüppchen mit sehr wenig Wasser eindrucksvoll Flächenbrände (Stoppelfeld) löschen bzw. aufhalten. Zur Sicherheit waren natürlich die beiden Löschfahrzeuge mit Wasser sowie auch ein Trecker mit Grubber am Feldrand abgestellt, so dass ein durch Wind außer Kontrolle geratener Flächenbrand schnell hätte eingedämmt werden können.
Das Seminar war äußerst lehrreich und hat allen Teilnehmern eindrucksvoll gezeigt, mit welch einfachen Mitteln Vegetationsbrände gelöscht werden können und welche Regeln (LACES) dabei einzuhalten sind. Ein großartiger Lehrneffekt!
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